Stellungnahme MDK-Prüfbericht

Der Verzicht auf eine Stellungnahme wird automatisch als Zustimmung zu den Ergebnissen der Prüfung gewertet. Das bedeutet, dass sowohl der Medizinische Dienst bzw. Careproof als auch die Pflegekasse davon ausgehen, dass Sie mit den Aussagen zur Qualität in Ihrer Einrichtung einverstanden sind. Auf dieser Basis erstellt die Pflegekasse anschließend den Maßnahmenbescheid. Danach kann Kritik am Bericht bzw. an der Durchführung der Qualitätsprüfung nur noch schwer bis gar nicht mehr berücksichtigt werden.

Für die Qualitätsprüfung nach §§ 114 ff. SGB XI gelten verbindliche Fristen. So muss der Medizinische Dienst bzw. Careproof den Prüfbericht innerhalb von 3 Wochen sowohl an die stationäre Pflegeeinrichtung als auch an die Pflegekasse versenden. Danach stehen der Pflegeeinrichtung 28 Tage Zeit zur Verfügung, um sich in einer Stellungnahme schriftlich zu den Ergebnissen aus dem Prüfbericht zu positionieren1.
Aus Erfahrung sollte dieser Zeitraum nach Möglichkeit nicht vollständig ausgeschöpft werden. So wird sichergestellt, dass die Frist nicht versehentlich verstreicht. Darüber hinaus geht es bei der Reaktion auf den Bericht auch darum, etwaige Unstimmigkeiten zu klären, bevor dieser veröffentlicht wird. Je später die Einsendung der Stellungnahme erfolgt, um so größer ist das Risiko, dass begründete Änderungen an den Aussagen zur Qualität nicht mehr vor der Veröffentlichung vorgenommen werden können.

Intuitiv gehen Pflegeeinrichtungen häufig davon aus, dass der Ansprechpartner für die Stellungnahme zum Prüfbericht der MDK bzw. Careproof selbst wären. Tatsächlich wird die diese jedoch an den jeweiligen Landesverband der Pflegekassen gerichtet. Dieser reicht die Ausführungen dann zur Einsicht an den MDK weiter.

Nachdem die Stellungnahme zum MDK-Prüfbericht bei der Pflegekasse eingegangen ist, wird diese an den MDK bzw. Careproof weitergeleitet. Um sicherzugehen, dass die dortige Bearbeitung nicht durch dieselben Prüfer erfolgt, die die Qualitätsprüfung vor Ort durchgeführt haben, sollten Sie dies entsprechend im Schreiben an die Pflegekasse vermerken. Es ist sinnvoll, dass die Bearbeitung ein anderer Mitarbeiter des MDK bzw. Careproof übernimmt, da nur so die entsprechende Neutralität sichergestellt werden kann.

Wenn Sie die Ergebnisse der Qualitätsprüfung beanstanden, sollten Sie Ihre Position umfassend belegen. Hierfür eignen sich verschiedene Arten von Dokumenten. Waren beispielsweise Nachweise oder Unterlagen zum Zeitpunkt der Prüfung nicht auffindbar, ist es sinnvoll, diese der Stellungnahme beizufügen und ihr Vorhandensein somit nachzuweisen. Auch Dokumentationen aus dem Pflegealltag oder Nachweise aus der Fachliteratur können hilfreiche Ergänzungen sein. Bedenken Sie, dass die Ergebnisse der Prüfung auf Basis Ihrer Ausführungen und mitgesandten Unterlagen noch einmal bewertet werden. Je ausführlicher und zielführender diese Informationen und Unterlagen sind, umso eher hat Ihr Widerspruch zur Einstufung der Qualität in Ihrer Einrichtung Erfolg.

Grundsätzlich sollten sämtliche Auffälligkeiten aus dem Bericht des Medizinischen Dienstes in der Stellungnahme angemerkt werden. Das betrifft nicht nur die Prüfung des Medizinischen Dienstes nach SGB XI in den sechs Qualitätsbereichen2, sondern auch Formalia. Aus Erfahrung raten wir Ihnen dringend dazu, den Ergebnisbericht des Medizinischen Dienstes zur Qualitätsprüfung ausführlich und bis ins Detail auch hinsichtlich formaler Fehler zu kontrollieren. Schließlich können auch diese bei einer Veröffentlichung Auswirkungen auf die Wahrnehmung Ihrer Einrichtung sowie deren Qualität haben.

Die negativen Ergebnisse können weitreichende Konsequenzen haben. Im schlimmsten Fall droht die Auflösung des Versorgungsvertrags. Dazu kommt es aber meist nur, wenn wirklich gravierende Mängel vorliegen und diese nicht innerhalb einer bestimmten Frist beseitigt werden.
Doch selbst, wenn es nicht zu dieser extremen Konsequenz kommt, kann ein Prüfbericht, der Mängel bei der Qualität beanstandet, einer ambulanten oder stationären Pflegeeinrichtung langfristig schaden. Denn spätestens mit der Veröffentlichung sind die Kritikpunkte für jeden einsehbar. Das kann den Ruf der Pflegeeinrichtung beeinträchtigen, kritische Bewohner und Angehörige der Pflegebedürftigen auf den Plan rufen und natürlich auch Moral und Motivation der Mitarbeiter drücken. Insbesondere in der heutigen Zeit, in welcher der Fachkräftemangel eines der gravierendsten Probleme ist, sollte diese potenzielle Folge negativer Prüfergebnisse nicht unterschätzt werden.

Ob Prüfung durch die Heimaufsicht, den Medizinischen Dienst oder Careproof – eine Stellungnahme sollte immer so formuliert werden, dass sie lückenlos und klar verständlich sämtliche relevanten Sachverhältnisse präsentiert und erläutert. Für die Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen ist dies nicht immer ganz einfach, denn der Umgang mit Kontrollorganen und Aufsichtsbehörden gehört nicht unbedingt zu ihrem alltäglichen Aufgabenbereich. Es genügt nicht, den Ergebnissen der Qualitätsprüfung zu widersprechen – es muss auch der Gegenbeweis mit überzeugenden Informationen und Nachweisen angetreten werden. Die Argumentation sollte so hieb- und stichfest sein, dass sie unabhängig vom individuellen Prüfer des Medizinischen Dienstes zum gewünschten Ergebnis führt.

Eine Stellungnahme nach der Prüfung dient immer auch dazu, die Veröffentlichung negativer Ergebnisse möglichst zu vermeiden. Stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen tun daher gut daran, eventuelle Mängel, die bei der Qualitätsprüfung nach SGB XI aufgetaucht sind, schnell und eigenverantwortlich zu beseitigen. Diese Beseitigung sollten Sie wiederum dokumentieren und direkt in der Stellungnahme den aktuellen Sachverhalt ausführen. Dadurch verhindern Sie womöglich eine negative Veröffentlichung bzw. Sie können sich nach erfolgter Wiederholungsprüfung für eine Veröffentlichung der neuen Ergebnisse einsetzen.
Wichtig: Auch wenn Mängel bei der Qualität durch Ihre Maßnahmen noch nicht vollständig beseitigt wurden, ist es sinnvoll, im Kommentar anzuführen, dass Sie bereits Maßnahmen umgesetzt haben. Geben Sie zudem einen realistischen Ausblick darauf, wann die Maßnahmen voraussichtlich den gewünschten Erfolg in puncto Qualität erzielen werden.

Ist die Qualität Ihrer Einrichtung bei einer Prüfung nach SGB XI vom MDK oder der Heimaufsicht bemängelt worden, sind schnelles Handeln und ein strukturiertes Vorgehen gefragt. Unserer Erfahrung nach ist dies für die Mitarbeitenden, die mit der Stellungnahme betraut werden, oft nicht einfach – vor allem, wenn die Mängel bei der Qualitätsprüfung als ungerechtfertigt empfunden werden. Indem Sie einen externen Dienstleister mit der Vorbereitung beauftragen, ersparen Sie Ihren Mitarbeitenden diese emotionale Achterbahnfahrt.
Die Auslagerung hat aber noch weitere Vorteile: Sie belegen keine wertvollen Mitarbeiter-Ressourcen, die Sie eigentlich im normalen Tagesgeschäft benötigen. Zudem können Sie Kosten sparen: Zum einen, weil die Vorbereitung der Stellungnahme nach Festpreis abgerechnet wird, zum anderen, weil sie potenzielle finanzielle Einbußen durch die Veröffentlichung eines (fälschlich) negativen Ergebnisberichts verhindert.
Darüber hinaus kennen wir uns als externer Dienstleister bestens mit dem Prozedere rund um die Qualitätsprüfung bzw. Ergebnispräsentation der Heimaufsicht- und MDK-Prüfung aus. Wir wissen, wo typischerweise Fehler entstehen und was für eine erfolgreiche Stellungnahme und Kommunikation mit den Behörden entscheidend ist.